Hans Giegerl - Künstler

Hans Giegerl
Title
Direkt zum Seiteninhalt



1945 wurde ich in Pichling/Köflach geboren, wo ich im Giegerlhaus mit meiner Mutter, meinen Geschwistern und meinen Großeltern aufwuchs. Von meinem Großvater, der selbst oft gerne zum Zeichenstift griff, erhielt ich 1957 einen Malkasten mit Ölfarben als Weihnachtsgeschenk. In meinen ersten Versuchen malte ich vorwiegend Landschaften und zwei Jahre später die Auferstehung (4.Klasse Hauptschule in Köflach). Nach der Grundschule erlernte ich den Beruf eines Fotografen. Schon bald suchte ich neben den üblichen fototechnischen Arbeiten nach künstlerischen Wahrnehmungs- und Ausdruckseffekten. Negative wurden grafisch verändert und auf Fotoleinen vergrößert. Das Schwarz-Weiß-Bild (Fotografik) wurde teilweise mit Farbe ergänzt. Neben der Fotografie wandte ich mich immer wieder der Malerei zu. Ich versuchte auch verschiedenste Techniken kennen zu lernen. Auf den Materialbildern wurden allerlei Utensilien, wie Sand, Erde, Kohlenstaub, Äste, Blätter, Schnüre, Eisenstücke etc., angebracht. Schüttbilder mit Kunstharzlack und Collagen entstanden. Nun versuchte ich meine bislang erworbenen Techniken zu kombinieren und fand nach Abschluss der abenteuerlichen Suchphase in den späten 1970-er Jahren meine ganz persönliche Aussage.
Die Bildkombinationen (fototechnische Versatzstücke, Stiche, Schriftbilder, etc.) wurden durch eine lyrisch abstrahierte Malerei ergänzt. 1980 erhielt ich den Köflacher Kunstpreis und im selben Jahr erfolgte meine erste Personalausstellung in der Galerie Dr. Eder. Des weiteren wurde ich Mitglied der Gruppe77.
1985 tritt die Collage vorübergehend zurück und ich verspürte den Drang zu einer stärkeren Koloristik. Die Bilder wurden klarer in ihrer Form und ich wandte mich der reinen Malerei zu. Landschaften, Stadtbilder, Dörfer, Industrie und Bergbaumotive waren in nächster Zeit meine bevorzugten Themen.
Ab 1992 wieder Rückkehr zur Collage-Technik, wobei zerknülltes Packpapier oder Buchseiten in Farbbäder gelegt wurden um die Strukturbildung und die Knitterspuren zu verstärken. Das Papier wird dann zum gewünschten Bildformat gerissen.
Nach dem Tod meiner Mutter (1999) trat ein deutlicher Wandel in meiner Bildwelt ein; meditative, sakrale Bilder über Leben und Tod bestimmten meine Arbeiten, wobei das Figurative zum tragenden Element wurde. Nur allmählich hellt sich meine Palette wieder auf, wenngleich immer wieder Schatten der Erinnerung über meinen Weg fallen.
Im Jahre 2012 hat sich mittels eines Metallgitters für mich eine völlig neue „Ausdrucksmöglichkeit“ eröffnet. Zunächst noch mit einem bestimmten Thema beschäftigt, bin ich völlig in die Abstraktion eingetaucht. Durch die Zugrunde liegende Rasterung entstehen pointilistische Oszillationen der Farbverläufe, die gleichsam „im Auge“ des Betrachters imaginäre, schwebende Räume entstehen lassen. Ich selbst verliere mich im Malvorgang.
Erst wenn ich mich im Bild spüren und finden kann, ist es vollendet.



Zurück zum Seiteninhalt